Pavel Haas Quartet Sonntag, 23. April 2023, 16.00 Uhr
Einführung eine Stunde vor Konzertbeginn: Dr. Ruth-Renée Reif
Künstler:
Veronika Jarůšková, Violine
Marek Zwiebel, Violine
Dana Zemtsov, Viola
Peter Jarůšek, Violoncello
Programm:
Franz Schubert, Streichquartett Nr. 15 G‑Dur op. 161 D 887
Antonín Dvořák, Streichquartett Nr. 13 G‑Dur op. 106
“…Leidenschaft und Wehmut, explosive Attacke und zartes Sinnieren, mächtige Fortissimo-Gefechte und dann wieder das Hinaustreten auf Lichtungen feinsten Pianissimoflirrens — es war bewegend…”
„… als das Pavel Haas Quartet das letzte Streichquartett Franz Schuberts in G‑Dur im Prinzregententheater nicht einfach sehr gut spielte, sondern in seinen bestürzenden dramatischen Dimensionen, harmonischen Wildheiten, der elementaren Heftigkeit seiner Kontraste und der Weite seiner Klangflächen in alle Richtungen ausmaß und im besten Sinne erschöpfend und mit geradezu orchestraler Wirkung realisierte….“
Süddeutsche Zeitung, Harald Eggebrecht, 17. November 2022
Die Geigerin Jarůšková bat einst den legendären Bratschisten Mjilan Škampa (Smetana Quartet) sie zu lehren, wie man ein Quartett bildet und wie es sei, damit zu leben. Darauf antwortete Škampa: „It’s the most beautiful prison in the music world.”
Das Pavel Haas Quartett, ansässig in Prag, hat sich als eines der führenden Kammerensembles der Welt etabliert. Von Gramaphone wird es als das “aufregendste Streichquartett der Welt” eingeschätzt. 2002 haben es die Geigerin Veronika Jarůšková und der Bratschist Pavel Nikl, der jetzt nur noch als ständiger Partner für Streichquintette mitspielt, gegründet. Zum Gedenken an den Komponisten Pavel Haas, der 1941 nach Theresienstadt deportiert und drei Jahre später in Auschwitz ermordet wurde, haben sie sich dessen Namen gegeben.
Bereits im Jahr 2004 gewann das Ensemble den „Vittorio E. Rimbotti“ Preis in Florenz, 2005 beim Prager Frühlingsfestival und ebenfalls 2005 den Paolo Borciani Streichquartett-Wettbewerb. Das Quartett wurde 2007 von der Kölner Philharmonie nominiert und in das Rising Stars-Programm der Europäischen Konzertsaal-Vereinigung (ECHO) aufgenommen. Von 2007 bis 2009 nahm es am BBC New Generation Artists Scheme teil und erhielt 2010 einen Special Ensemble Scholarship des Borletti-Buitoni Trusts. Ab September 2022 ist das Pavel Haas Quartett für drei Jahre Artist in Residence beim Dvořák Prague Festival. Das Pavel Haas Quartett wird die Kammermusikkonzerte kuratieren und alle Dvořák-Streichquartette und Kammermusikwerke für die drei Spielzeiten programmieren.
Durch die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern namhafter Streichquartett-Formationen wuchs es zu einem der bedeutendsten Streichquartette der Welt heran. Das BBC Music Magazine zählt das Pavel Haas Quartet neben dem Alban Berg Quartett, dem Amadeus Quartett, dem Borodin Quartett und anderen herausragenden Ensembles zu den zehn größten Streichquartetten aller Zeiten. Es hat bei führenden Persönlichkeiten der Streichquartettwelt studiert, eine besonders enge Verbindung besteht zu Milan Škampa, dem legendären Bratschisten des Smetana Quartetts.
Dazu meint der General-Anzeiger Bonn nach einem Konzert, dieses Ensemble habe sich im Kammermusiksaal „in die höchste Liga der Streichquartette gespielt … mit einer ansteckenden und furchtlosen Leidenschaft und einer technischen Brillanz … die atemberaubend war.“
Ganz allgemein gilt die Aussage: Kaum ein Ensemble hat den berühmten warmen, böhmischen Streicherklang so verinnerlicht wie das Pavel Haas Quartet. »Diese Musik mit ihren volkstümlichen Klängen liegt in unserer Natur«, erklärt der Cellist Peter Jarůšek.