Klenke Quartett (Deutschland) Freitag, 22. April 2022, 19.30 Uhr
Einführung eine Stunde vor Konzertbeginn:
Ruth Renée Reif
Künstler:
Annegret Klenke, Violine
Beate Hartmann, Violine
Yvonne Uhlemann, Viola
Ruth Kaltenhäuser, Violoncello
Programm:
Emilie Mayer, Streichquartett in g‑Moll op. 14 (1858)
Ursula Mamlok, Streichquartett Nr.2
Maurice Ravel, Streichquartett in F‑Dur op. 35
„... Ihre Mozart-Quartette: turbulent, erfrischend, wie ein trefflicher Prosecco. Ihr Tschaikowski: glutvoll und beherrscht zugleich. Ihr Haydn: ein reiner Spaß …“
Rheinische Post, 7. Oktober 2010
Seit über 25 Jahren bereichert das Klenke Quartett in unveränderter Besetzung das internationale Konzertleben. Bestehend aus vier Musikerinnen zählt das Ensemble zu den bedeutenden deutschen Streichquartetten und gilt „als eine der profiliertesten europäischen Formationen“ (Gewandhaus- Magazin). Tiefgründigkeit, Gesanglichkeit, intimes Musizieren gepaart mit einer starken Programmdramaturgie sowie einer Klangintensität bis in den leisesten Ton zeichnen das Klenke Quartett aus.
Die internationale Karriere der vier Musikerinnen läuft längst auf vollen Touren. Sie gehören zu jenen Powerfrauen, die Kinder, Karriere, Kunst und Kreativität durch Disziplin, harte Arbeit und Spaß an dem, was sie tun, souverän unter ein Dach bringen. Das Quartett konzertiert überall dort, wo die Besten der Besten auf dem Podium stehen, sie organisieren die exquisite Weimarer Konzertreihe „Auftakt“ und die Humboldt-Soireen, eine für drei Jahre konzipierte Konzertserie in der Heilig Geist-Kapelle an der Humboldt-Universität zu Berlin. Darüber hinaus sorgen sie mit Familienprogrammen, in denen sie gezielt die ganz junge Generation ansprechen, für Nachhaltigkeit auch in der Musik.
Die vier Frauen haben sich von Anfang an als Ensemble ganz explizit dem Streichquartett verschrieben. Diese Verschmelzung der künstlerischen Ausdruckskraft ist in ihrem ungekünstelten und ausgefeilten Spiel, das jede musikalische Wendung zu einer Aussage gestaltet, hörbar. In Icking setzen sie die Komponistin, Emilie Mayer auf das Programm, eine Zeitgenossin Robert Schumanns, die als der weibliche Beethoven gilt und die bis heute im Schatten ihrer männlichen Kollegen steht.
Mit Ursula Mamlok, einer zeitgenössischen jüdischen Komponistin, die in der Zeit des Naziregimes nach Amerika und schließlich nach New York emigrierte , konnte das Quartett zu Lebzeiten noch eine enge Verbindung knüpfen. Mit Unterstützung der Mamlok Stiftung bringt das Ensemble ihr 2. Streichquartett zur Aufführung.
Hören Sie sich ein:
Das Klenke Quartett spielt Emilie Mayer. Sie wird häufig als “weiblicher Beethoven” gewertet, was eine durchaus fragwürdige Etikettierung einer Komponistin ist, stellt sie doch gleichzeitig den eigenständigen Rang der Komponistin in das Licht ihres männlichen Kollegen. Fest steht, dass sie allemal zu den wertvollsten Wiederentdeckungen bedeutender Komponistinnen ihrer Zeit zählt.